Was ist der richtige Weg, um Deinen Job richtig zu kündigen?

Für eine Kündigung gibt es gute Gründe: der Wunsch Neues zu lernen, der Wechsel in eine andere Stadt oder ein lukratives Angebot der Konkurrenz. Manchmal sind es aber vielmehr ungute Gründe, aufgrund derer sich ein*e Mitarbeiter*in zum Abschied gedrängt sieht: Vielleicht hat der Job einfach nicht gepasst oder es gab unüberbrückbare Differenzen mit Vorgesetzten oder Kolleg*innen.

So sehr Du diesen Moment möglicherweise herbeigesehnt hast: Vermeidest Du einen dramatischen Abgang mit viel Tamtam und bösen Worten, der Dir nur kurzfristig Genugtuung verschafft. Verbrennst Du nicht alle Brücken hinter Dir – sie könnten Dir noch einmal hilfreich sein.

Wenn Du noch Zweifel hast, ob Du Deinen Job kündigen solltest oder nicht, kannst Du unser Quiz „Soll ich meinen Job kündigen?“ beantworten, das wir für Dich vorbereitet haben.

Wir haben auch den Artikel „Soll ich meinen Job kündigen? Die SMART-Ziele“ verfasst, der Dir bei Deiner Entscheidung helfen kann und Dir zeigt, wo Du anfangen sollst.

Wenn Du von Deinem Entschluss, Deine derzeitige Stelle zu verlassen, überzeugt bist, solltest Du Deine Kündigung gut vorbereiten. Wir haben daher zusammengestellt, was aus unserer Sicht im Zusammenhang wichtig ist, um richtig zu kündigen.

1. Hab das nächste Ass schon im Ärmel!

Dein aktueller Job mag nerven, aber immerhin kannst Du davon leben. Nutze das als Basis, um den nächsten Schritt in aller Ruhe vorzubereiten. Auch wenn Dich Dein unfähige*r Vorgesetzter*in noch so sehr ärgert und Du meinst, es an Deinem Arbeitsplatz keinen weiteren Tag aushalten zu können: Beiße die Zähne zusammen, bis Du einen neuen Job gefunden hast. Aus der Arbeitslosigkeit heraus bist Du früher oder später in einer Notlage, die Dich bei der Auswahl Deines neuen Jobs zu Kompromissen zwingt. So kommst Du wahrscheinlich nur vom Regen in die Traufe und wirst in Deinem neuen Job auch nicht viel glücklicher.

2. Kenne Deine Kündigungsfrist, um richtig zu kündigen!

Kündigungsfrist vom Arbeitsvertrag einhalten: Die meisten Arbeitgeber*innen halten Reisende nicht auf. Heißt: Wenn ein*e Angestellter*in gehen möchte, werden sie ihm kaum Steine in den Weg legen, weil sie wissen, dass er oder sie ohnehin keine Höchstleistungen mehr für das Unternehmen erbringen wird.

Dennoch ist es wichtig, über Deine Kündigungsfristen Bescheid zu wissen und sie auch einzuhalten, um richtig zu kündigen. Es wäre doch zu schade, den neuen Job gleich wieder zu verlieren, nur weil Du aufgrund eines verpassten Kündigungstermins in Deinem bisherigen Unternehmen noch eine Ehrenrunde drehen musst. Deine Kündigungsfrist findest Du im Arbeits- bzw. Tarifvertrag.

Eine fristlose Kündigung ist auf beiden Seiten an ziemlich strenge Vorgaben geknüpft. Dein*e Arbeitgeber*in müsste schon mit Gehaltszahlungen im Verzug sein, Dich grob beleidigt oder wiederholt Arbeitsschutzmaßnahmen ignoriert haben, damit eine fristlose Kündigung Deinerseits rechtmäßig wäre.

3. Halte die formalen Kriterien ein!

Kündigungsschreiben richtig formulieren: Eine rechtswirksame Kündigung muss schriftlich erfolgen und unterschrieben werden. Eine mündliche Kündigung oder eine Kündigung per E-Mail reichen also nicht aus. Natürlich kann es sein, dass Dein*e Arbeitgeber*in auch andere Formen als die handschriftlich unterschriebene Kündigung akzeptiert – aber Du solltest Dich sicherheitshalber nicht darauf verlassen.

Verwende in Deinem Schreiben explizit das Wort „Kündigung“, beispielsweise in der Betreffzeile, und schreibe, dass Du „ordentlich und fristgerecht“ kündigst. Einen Grund musst Du nicht angeben – außer in Deinen Vertragsunterlagen ist etwas Anderes vermerkt.

Stelle sicher, dass der Brief ankommt, indem Du ihn per Post mit einer Empfangsbestätigung verschickst oder ihn persönlich während Deines Kündigungsgesprächs übergibst.

Hier findest Du einige Kündigungsschreiben, Vorlagen-Beispiele, die wir zu Deiner Unterstützung vorbereitet haben.

4. Kündigungsgespräch gut vorbereiten

Eine Kündigung ist wie eine Trennung. Um ein gutes Verhältnis zu Deinem*er Arbeitgeber*in und gute Erinnerungen an Deine Arbeit zu behalten, musst Du alles richtig machen.

Wenn Du den Brief fertig hast, musst Du Deinen Vorgesetzten mit den richtigen Worten informieren. Vereinbarst einen Termin mit ihr/ihm und nimmst Du Dir eine ausreichend lange Spanne, damit Du Zeit hast, die Angelegenheit gründlich zu besprechen. Den Rest Deines Teams und Deine Kollegen wirst Du später benachrichtigen.

Du musst Dich rechtlich gesehen nicht rechtfertigen, da die Kündigung ein Recht ist. Es ist aber trotzdem besser und höflicher, wenn Du Deinem Vorgesetzten die wahren Gründe erklären, ohne unbedingt ins Detail zu gehen. Aber sage immer die Wahrheit, denn Ehrlichkeit gewinnt immer!

5. Geh sparsam mit Kritik um!

Auch wenn Du erfolgreich gekündigt hast und Deinen letzten Arbeitstag in Deinem alten Job kaum noch erwarten kannst: Verfalle nicht dem Bedürfnis, allzu negativ über Deinen bisherigen Arbeitgeber*in zu sprechen. Selbst wenn Du niemals wieder zurückkehren möchtest: Einzelne Vorgesetzte oder Kollegen können Dir später durchaus noch einmal über den Weg laufen. Deshalb solltest Du lieber nicht mit schlechtem Stil in Erinnerung bleiben, sondern Deinen Hut mit Anstand und Würde nehmen.

Nimmst Dir auch die Zeit, Dich zu verabschieden, z. B. mit einer Sammelmail, und zögerst nicht, Dich persönlich bei den Personen zu bedanken, die Dir am nächsten standen oder die Dir auf Deinem Weg geholfen haben.

6. Denk an das Zeugnis!

Du hast Anspruch auf ein Arbeitszeugnis und solltest das Zeugnis auch unbedingt einfordern. Bringe Deinen Wunsch nach einem Abschlusszeugnis am besten direkt bei Deiner Kündigung zum Ausdruck. Das Zeugnis ist übrigens ein weiterer Grund, warum es sinnvoll ist, Dich mit Unmutsbekundungen über Deine*n bisherigen Arbeitgeber*in auch nach der Kündigung zurückzuhalten – schließlich könnte er es Dir mit einer schlechten Bewertung im Zeugnis heimzahlen. Das ist zwar nicht professionell, aber Vorgesetzte sind ja auch nur Menschen.

 

Wie bereits zu Beginn des Artikels erwähnt, ist es besser, seinen Job richtig zu kündigen, wenn man bereits eine neue Stelle in Aussicht hat oder bereits einen neuen Job gefunden hat.

Wenn Du immer noch Zweifel hast, ob Du Deinen Job kündigen solltest oder nicht, kannst Du an unserem Quiz «Soll ich meinen Job kündigen?» teilnehmen.

Wir haben auch einen Artikel geschrieben Soll ich meinen Job kündigen? Die SMART-Ziele“, die Dir helfen kann, Deine Entscheidung zu treffen und zu wissen, wo Du anfangen sollst.

 

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