Inhaltsverzeichnis

  1. Was bedeutet Fachkräftemangel?
  2. Welche sind die 4 Top-Ursachen für den Fachkräftemangel?
  3. Was sind die Folgen des Fachkräftemangels?
  4. Wie effektive Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel einsetzen?

Je nach Branche, Region und Berufszweig schwanken die Herausforderung, qualifiziertes Personal zu finden. Bei vielen Unternehmen zeigt sich: Es gibt viele offene Stellen, die nicht zügig genug besetzt werden. Diese sogenannte Vakanzzeit ist für die Wirtschaft mit hohen Kosten verbunden. Wie zeigt sich der Personalmangel und warum gibt es ihn? Und wie vermeiden Sie, dass der Trend auch in Ihrem Unternehmen Spuren hinterlässt? Welche effektive Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel gibt es? Das erklären wir hier.

Was bedeutet Fachkräftemangel?

Eine Definition des Begriffes besagt: Wenn über längere Zeit und flächendeckend eine hohe Nachfrage an Fachpersonal besteht und Unternehmen mehr freie Stellen haben als es auf dem Markt Fachkräfte gibt, liegt ein Fachkräftemangel vor.

In Deutschland erleben wir derzeit wieder einen Aufschwung, nachdem die Anzahl der offenen Stellen während der Corona-Krise um rund 21 % gefallen war. Im Herbst 2021 verzeichnete die Jobseite Indeed für Deutschland knapp 40% mehr Stellenanzeigen als noch am 1. Februar 2020.

Fakt ist, dass die COVID-19-Pandemie die Arbeitswelt stark verändert und den Fachkräftemangel in Deutschland verstärkt hat. Unternehmen mit einer geringen Flexibilität und spartanischen Angeboten für Mitarbeitende sowie Bewerber:innen haben derzeit die größten Schwierigkeiten, Stellen zu besetzen. In den traditionell wirtschaftlich starken süddeutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in den neuen Bundesländern, zeigen sich Fachkräfteengpässe besonders stark.

Welche sind die 4 Top-Ursachen für den Fachkräftemangel?

1. Demographischer Wandel

Die Hauptursache für den Fachkräftemangel sehen Expert:innen in der Verrentung der Baby Boomer und dem darauf folgenden demographischen Wandel, der in Deutschland fortschreitet. Je weniger Menschen geboren werden, desto weniger Arbeitskräfte stehen dem Arbeitsmarkt generell oder vor allem als Fachkräfte zur Verfügung.

2. Globaler Wettbewerb

Qualifizierte Fachkräfte, Experten mit Spezialwissen und Arbeitnehmer:innen mit Hochschulabschluss können sich ihren Arbeitgebenden in der Regel aussuchen. Für sie spielt daher der Abgleich von persönlichen Bedürfnissen und eigener Interessen mit der Unternehmensphilosophie eine große Rolle. Gerade in der IT-Branche zeigt es sich deutlich: Im Ausland oder für internationale Unternehmen zu arbeiten, ist heutzutage kein Hindernis mehr. Somit haben die deutschen Unternehmen mittlerweile eine große Konkurrenz durch internationale Firmen.

3. Deutsche Ausbildung hat ein Imageproblem

Das deutsche Modell der dualen Ausbildung verliert nach und nach an Attraktivität. Mehr Schulabänger gehen studieren und somit bleiben Aus- und Fortbildungsberufe auf der Strecke. Die Zahl der jungen Menschen, die eine duale Berufsausbildung nachfragten, ging laut dem Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im Vergleich zum Jahr 2020 nochmals um 4.800 (-0,9 %) auf 540.900 zurück. Die Ausbildungsplatznachfrage erreichte damit einen neuen Tiefstand seit 1992, als erstmals Daten für das wiedervereinigte Deutschland vorlagen. Diese Berufsgruppe fehlt auf dem Arbeitsmarkt und ist ein weitere Grund für den Fachkräftemangel.

4. Digitalisierung als Treiber

Digitalisierung soll unsere Zukunft sein – und macht es der Wirtschaft doch auch schwer. Denn sie trägt in vielen Wirtschaftszweigen zum Fachkräftemangel bei. Durch sie entstehen zwar neue Berufsbilder, aber benötigt wird hier Fachwissen – das aber in vielen Fällen erst noch aufgebaut werden muss. Stellen bleiben dadurch unbesetzt.

Was sind die Folgen des Fachkräftemangels?

Der Fachkräftemangel trifft den Wirtschaftsstandort Deutschland hart. Denn unsere zahlreichen Unternehmen können ihre Aufträge nur mit qualifiziertem Personal erfüllen. Fehlt das Personal, fehlen Folgeaufträge. Langfristig führt dies zu Umsatzeinbußen.

Außerdem müssen sie tiefer in die Tasche greifen, um für Fachkräfte attraktiv zu sein. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen können mit den gut zahlenden großen Firmen oftmals nicht mithalten.

Wie effektive Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel einsetzen?

Den Fachkräftemangel können Wirtschaft, Politik und Arbeitnehmer:innen nur gemeinsam angehen. 8 Lösungen und effektive Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel gibt es bereits, die jedes Unternehmen eigenständig umsetzen kann. Dabei ist Ihr Employer Branding das A und O. Positionieren Sie sich als attraktiver Arbeitgeber, damit Sie die gewünschten Fachkräfte anziehen und bei Ihnen ein Fachkräftemangel erst gar nicht entsteht.

1. Soft Skills höher bewerten

Qualifikationen, Zeugnisse und Co. sind noch immer ein wichtiger Indikator für Personaler:innen bei Bewerbungsgesprächen. Dennoch sind auch die sogenannten Soft Skills heutzutage aussagekräftig und wichtig. Teamplayer und kreative, soziale und lernfähige Mitarbeitende sind immer gefragter, ebenso Quereinsteiger. Schließlich haben Unternehmen erkannt, dass fehlende Fachkenntnisse durch Umschulungen und Weiterbildungen schnell nachgeholt werden können und sind einer Einstellung dieser Fachkräfte gegenüber offener geworden.

9 Soft Skills, auf die Personaler:in je nach Jobanforderung achten:

SKILLS RECRUITER

2. Frauen besser einbinden

Unternehmen, die jungen Müttern die Möglichkeit geben, in Teilzeit zu arbeiten, nutzen eine wichtige Ressource. Oftmals bleiben Mütter aber zuhause, weil sich Familie und Beruf nicht gut vereinbaren lassen. Bieten Sie daher flexible Arbeitszeiten, mehr Home Office oder eine Kinderbetreuung vor Ort an, wenn Ihr Unternehmen unter einem Fachkräftemangel leidet.

Integra

3. Ältere Arbeitnehmer:innen zum Bleiben motivieren

Viele Rentner:innen stehen einer fortlaufenden Anstellung unter angepassten Bedingungen offen gegenüber. Dabei könnte eine altersgerechte Arbeit und flexible Zeiten der Schlüssel für genügend Personal sein. Auch hier gilt: Passen die Arbeitsbedingungen für die Altersgruppe, geht wertvolles Know-how nicht verloren und kann weiterhin genutzt werden.

Motivate older employees
Promote immigration

4. Zuwanderung fördern

Die Geburtenrate geht in Deutschland deutlich zurück. Somit ist Zuwanderung weiterhin ein wichtiger Hebel für Unternehmen gegen den Fachkräftemangel. Damit Recruiting im Ausland langfristig funktioniert, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit professionellen und erfahrenen Personaldienstleister wie LHC International.

Employee with disability

5. Menschen mit Behinderung einstellen

Die Agentur für Arbeit rechnet vor: Rund 180.000 Menschen mit Schwerbehinderung würden gerne arbeiten und sind bereits überdurchschnittlich gut qualifiziert. Die Agentur informiert Sie über die Möglichkeiten, Chancen und Herausforderungen sowie Fördermittel und hilft damit gegen den Fachkräftemangel.

6. Teilzeitkräfte aufstocken

Das Potenzial ist gewaltig: Im Jahr 2019 gingen knapp 12 Millionen aller Erwerbstätigen einer Teilzeittätigkeit nach, dies entspricht 28,6 %. 8,6 % von ihnen betrachteten die Teilzeitarbeit als Notlösung. Sie gaben als Grund für ihre Teilzeittätigkeit an, keine Vollzeitstelle gefunden zu haben. Der Schlüssel steckt hier also in den Arbeitszeitmodellen,  die einerseits flexibel und attraktiv sein sollten, und andererseits anspornen sollen, zusätzliche Tätigkeiten zu übernehmen.

7. Hybride Arbeitsmodelle entwickeln

Die Corona-Krise hat es gezeigt: In zahlreichen Unternehmen können Fachkräfte problemlos mobil arbeiten. Einige Arbeitnehmenden empfanden die Zeit im Home Office sogar als produktiv und motivationsfördernd. Flexible und moderne Unternehmen sollten also hybride Arbeitsmodelle entwickeln und anbieten, um für potenzielle Arbeitnehmer:innen attraktiv zu sein.

8. Unternehmenskultur mit Charme

Die passenden Bewerber:innen klopfen heute immer seltener an die Unternehmenstür. Der Schlüssel: aktives Recruiting. Auch Standardabsagen und zögerliche Antworten im Bewerbungsprozess sind out. Sie haben Fachkräfte anheuern können? Gratulation. Nun heißt es: Binden Sie sie an Ihr Unternehmen durch eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur. Das spricht sich herum und trägt zum Aufbau eines positiven Employer Brands bei. Wer hier aktiv ist und gut kommuniziert, für den dürfte der Fachkräftemangel bald keine Rolle mehr spielen.

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